Georg-von-Vollmar-Akademie, Kochel am See (© Foto Vollmar-Akademie)
Zivile Sicherheit im Digitalzeitalter.
Sommerakademie der zivilen Sicherheitsforschung 2020
Veranstaltung abgesagt!
Ort: Georg-von-Vollmar-Akademie e. V., Kochel am See
Zeit: 27.-31. Juli 2020
Nahezu alle Lebensbereiche sind von Digitalisierung erfasst, die Rede von der digitalen Revolution deutet die Dynamik der Wandlungsprozesse an. Davon betroffen ist in vielerlei Hinsicht auch die zivile Sicherheit: Mit der Digitalisierung ändern sich Erscheinungsformen von Kriminalität und Terrorismus, zugleich eröffnen sich neue Optionen zum Schutz vor Kriminalität und Terrorismus. Der Vulnerabilität von kritischen Infrastrukturen wird mit informationstechnisch gestützten Schutzkonzepten und Maßnahmen begegnet. Schließlich kommen in Rettungswesen und Katastrophenmanagement verstärkt neue digitale Technologien zum Einsatz, um nur einige Beispiele zu nennen.
Nur eine inter- und transdisziplinäre Herangehensweise, die Geistes-, Sozialwissenschaften, Technik- und Naturwissenschaften zusammenbringt, kann die mit diesen Entwicklungen verbundenen Chancen, Herausforderungen und Folgen angemessen erfassen und bearbeiten. Eine solche Herangehensweise steht im Mittelpunkt der Sommerakademie und wird anhand dreier Schwerpunktthemen im Bereich ziviler Sicherheit, die besonders von digital-technisch gestützten Entwicklungen beeinflusst sind, verfolgt:
- Automatisierung und Autonomisierung von Anwendungen
- Such-, Orientierungs- und Identifikationssysteme
- Kontroll-, Be- und Überwachungsaufgaben
Wir laden Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher (Forscher oder Forscherinnen, die an ihrer Promotion arbeiten oder diese kurz zuvor abgeschlossen haben) aller Disziplinen und Nachwuchskräfte, die z. B. bei Unternehmen oder Anwendern im Bereich der zivilen Sicherheit arbeiten, dazu ein, ihre Forschungsprojekte und Perspektiven miteinander und mit profilierten Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern zu diskutieren.
Den Eröffnungsvortrag wird Dr. Burkhard Körner halten, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz.
Folgende Dozentinnen und Dozenten nehmen an der Sommerakademie teil:
- Prof. Dr. Hartmut Aden
Professor für Öffentliches Recht, Europarecht, Politik- und Verwaltungswissenschaft an der HWR Berlin
Forschungsinteressen: Mehrebenenrecht und Mehrebenenpolitik, Recht und Politik der Inneren Sicherheit, Datenschutz (Recht und Politik), Menschenrechte - Prof. Dr. Wolfgang Bonß
bis 2019 Professor für allgemeine Soziologie an der Universität der Bundeswehr München
Forschungsinteressen: Risiko und Unsicherheit, Modernisierung moderner Gesellschaften, Verwissenschaftlichung und Verwendung wissenschaftlichen Wissens, Soziologie der Arbeit und Arbeitslosigkeit, Soziologische Theorie - Prof. Dr.-Ing. Felix Freiling
Professor für IT-Sicherheitsinfrastrukturen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Forschungsinteressen: offensive Methoden der IT-Sicherheit, digitale Forensik (IT-Beweismittelsicherung und -analyse) - Prof. Dr.-Ing. Florian Gallwitz
Professor für Medieninformatik an der TH Nürnberg
Forschungsinteressen: Mustererkennung, Bildverarbeitung, Spracherkennung, Deep Learning, Robotik - Prof. Dr. Iryna Gurevych
Professorin für Ubiquitäre Wissensverarbeitung an der TU Darmstadt
Forschungsinteressen: Anwendung von Sprachverarbeitung in den Geistes- und Sozialwissenschaften, Text Mining und Analyse, Deep Learning in der Sprachverarbeitung - Prof. Dr. Rita Haverkamp
Professorin für Kriminalprävention und Risikomanagement an der Eberhard Karls Universität Tübingen
Forschungsinteressen: Sicherheitsforschung, Sicherheit im öffentlichen Raum, Prävention - Prof. Dr. em. Christoph Hubig
bis 2018 Professor für Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur an der TU Darmstadt
Forschungsinteressen: Technik- und Kulturphilosophie, anwendungsbezogene Ethik, Wissenschaftstheorie, Handlungstheorie, Philosophie der Institutionen/Macht - Prof. Dr. Simon Nestler
Professor für Mensch-Computer-Interaktion an der Technischen Hochschule Ingolstadt
Forschungsinteressen: Sicherheitskritische Systeme, Mensch-Computer-Interaktion
Digitalisierung wird hier als Querschnittsthema verstanden und es ist keine Voraussetzung, dass sich Bewerberinnen und Bewerber in ihrer Forschung schwerpunktmäßig mit Digitalisierung beschäftigen. So sind es gerade auch Fragen nach den Grenzen der Digitalisierung sowie der Komplementarität und den Auswirkungen von menschengemachten Algorithmen mit den damit verbundenen Prämissen auf z. B. Such-, Orientierungs- und Identifikationssysteme, die diskutiert werden sollen.
Kriterien für die Auswahl von Bewerbungen sind zum einen die Darstellung des Bezuges der Arbeit/Forschung zu mindestens einem der drei Schwerpunktthemen und zum anderen die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit des gewählten Forschungsthemas. Ziel dieser Herangehensweise ist, die unterschiedlichen Forschungszugänge über disziplinäre Grenzen hinweg für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierbar zu machen.
Rahmendaten
- Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 25
- Veranstaltungsort: Georg-von-Vollmar-Akademie e. V., Kochel am See
- Zeit: 27.-31.07.2020
Bewerbungsunterlagen
- Kurzdarstellung: Ein Text von ca. zwei Seiten, der die eigene Forschung und/oder Arbeit vorstellt sowie den Bezug zu einem oder mehreren der drei Schwerpunktthemen erläutert und auf offene Fragen und Herausforderungen hinweist. Der Text richtet sich an alle Teilnehmer der Sommerakademie und sollte in allgemeinverständlicher Sprache den Forschungsgegenstand, Forschungsziele, angewendete Methoden, empirische Felder, Fallstudien etc. wiedergeben.
- Fachtext: Ein Text von maximal fünf Seiten, der konkrete Probleme im eigenen Forschungsbereich benennt und insbesondere darlegt, wo diese von einer interdisziplinären Zusammenarbeit profitieren würden. Der Fachtext kann später in thematisch zusammengestellten Kleingruppen als Diskussionsgrundlage dienen.
- Kurzes CV.
- Die Texte sind auf Deutsch zu verfassen.
Vorbereitende Arbeiten (nach Teilnahmebestätigung):
- Teilnehmerinnen und Teilnehmer lesen und kommentieren bis zum Beginn der Sommerakademie die Kurzdarstellungen von max. sieben anderen Teilnehmenden, um sich gegenseitig in Gruppenarbeit gemeinsam mit Dozentinnen und Dozenten der Sommerakademie Rückmeldung geben zu können.
- Teilnehmerinnen und Teilnehmer erstellen ein Forschungsposter, welches die eigene Forschung bzw. das Promotionsprojekt einem interdisziplinären Publikum vorstellt und während der Akademie ausgestellt wird.
- Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereiten eine allgemeinverständliche Kurzpräsentation des eigenen Promotionsvorhabens in 180 Sekunden vor.
Ihre Bewerbung senden Sie bitte per E-Mail mit angefügten Dokumenten (PDF) an den Fachdialog Sicherheitsforschung unter folgender Adresse:
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Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter sifo-dialog.de oder richten Sie Ihre Fragen an
Herrn Dr. Björn Brömmelsiek
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+49 (0)761 203 54 136
Koordinator, Fachdialog Sicherheitsforschung
- Unterstützende Stelle -
Centre for Security and Society CSS der Albert-Ludwigs-Universität
79085 Freiburg
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge für den nächsten Sommer und die Sommerakademie der zivilen Sicherheitsforschung!